Tauchertelefone


Zu Beginn meiner Helmtaucherei hatte ich ein uraltes MEDI-Helmtauchertelefon von sehr zweifelhafter Qualität. Daher habe ich angefangen meine Telefone selbst zu bauen und bin dabei ganz erfolgreich. Meine Telefone funktionieren auch wunderbar mit allen gängigen modernen Hör-/Sprecheinheiten für Leichttaucher. Man kann die Telefone auch bei mir bestellen, einige DLRG-Ortsgruppen haben mehrere meiner Telefone im Einsatz und sind mit ihnen sehr zufrieden. Alle Telefone sind so konstruiert, dass der Taucher immer zu hören ist, der Signalmann muss zum Sprechen eine PTT (Push to Talk) Taste am Mikrofon drücken.

2-Draht Telefone sind reine Wechselsprechtelefone, das heißt, es reicht eine einzige kombinierte dynamische Hör-/Sprechkapsel zur Kommunikation. Der Taucher spricht in die Kapsel und ist immer beim Signalmann zu hören. Wenn der Signalmann die PTT-Taste drückt, schaltet ein Relais, die Signalrichtung wird umgekehrt und die Kapsel wird zum Lautsprecher, daher reichen 2 Drähte.

Moderne Sprecheinheiten für Leichttaucher haben getrennte Hörkapseln und ein eigenes Mikrofon. Man kann in der Regel die Hör- und die Sprecheinheit einfach parallel schalten. Dann fungiert die Höreinheit des Tauchers gleichzeitig zum normalen Mikrofon wie ein zusätzliches Mikrofon und wenn der Signalmann zum Taucher spricht wirkt das Mikrofon des Tauchers wie ein zusätzlicher Lautsprecher. So kann man auch ein aktuelles Telefon mit Mikrofon und Hörkapsel als klassische Wechselsprechanlage betreiben.


Alternativ gibt es 3 bzw. 4-Draht Telefone, bei denen zwei separate Hör- und eine Sprechkapseln mit je 2 Drähten  gleichzeitig in Betrieb sind (Duplex Telefonie). Man kann dabei auch jeweils einen Leiter beider Kapseln zusammenschalten, dann ist das eine 3-Draht-Telefonanlage, bei der beide Kapseln unabhängig voneinander gleichzeitig funktionieren. Der Nachteil ist, dass dann der Taucher jederzeit alles mithört, was an der Oberfläche gesprochen wird. Wenn dann auch noch die Verstärkung relativ hoch geregelt wird, kann es in einem Taucherhelm sogar zu einer hässlichen Rückkopplung kommen. Deswegen verwendet man in der Regel auch bei den Duplex Telefonen eine PTT-Taste.

Bei Interesse habe ich immer einige Telefone zum Ausprobieren und Verleihen vorrätig.

 

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2- und 4 Draht-Telefonanlagen aus meiner Herstellung

Ich baue 2 Draht Telefone, also Wechselsprech-Telefone oder auch 3 bzw. 4-Draht Voll Duplex Telefone, optisch sehen sie gleich aus völlig gleich aus, aber technisch gesehen ist es natürlich ein Unterschied, ob es sich um ein Wechselsprech- oder ein Voll-Duplex Telefon handelt - das heißt, sie sind nicht ohne Adapter kompatibel. Auf Wunsch kann ich auch einen Tonausgang integrieren, dann könnte ein externer Verstärker angeschlossen werden oder es kann eine Verbindung zu einer Tauchervideoanlage hergestellt werden, bei welcher die Kommunikation mit aufgezeichnet werden kann. Die Telefone können für einen oder auf Wunsch auch für 2 Taucher ausgelegt werden, auf Wunsch kann man sogar eine Art "Konferenzschaltung" zwischen den Tauchern herstellen.

Ich habe inzwischen einige Geräte an die DLRG Georgsmarienhütte, die DLRG Ganderkesee und die DLRG Cuxhaven verkauft, und ich bin ein bisschen stolz darauf, dass auch beim Alfred -Wegener-Institut in Bremerhaven eines meiner Telefone in Betrieb ist.

Für die DLRG habe ich einen kleinen Sonderwunsch umgesetzt, man kann auch einen Kopfhörer einstöpseln und damit gleichzeitig den Lautsprecher abschalten. Sicher vorteilhaft, wenn der Taucher Arbeiten ausführt bzw. kommentiert die nicht unbedingt öffentlich werden sollen.

Da die Pelicases und die Alu-Grundplatten ein nicht unerheblicher Kostenfaktor sind, habe ich meine experimentellen Telefone, mit denen ich bestimmte Funktionen ausprobieren will, in Tupperdosen eingebaut :) Auch diese Telefone funktionieren richtig gut, hier habe ich dann aber aus Platz- und Gewichtsgründen andere Akkus eingebaut, aber auch damit ist mindestens ein ganzer Tag Betrieb möglich.

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Dräger UT300 und UT302

Bei beiden Telefonen können jeweils zwei Taucher gleichzeitig angeschlossen werden, die dritte Buchse ist für die Kopfhörergarnitur des Signalmannes. Im Stecker des Kopfhörers ist zwischen 2 Polen eine Brücke, damit wird der Strom fürs Telefon eingeschaltet. Es gibt also keinen speziellen "Power-On Schalter". Beide Telefone werden mit je 4 Batterien betrieben, die für mehrere 100 Betriebsstunden gut sind. Achtung: Auch die Kopfhörerstecker sind unterschiedlich belegt, also nicht einfach tauschbar!

Die Telefone sehen optisch sehr ähnlich aus, sind aber technisch  verschieden. Das UT300 (ohne Lautstärkeverstellknöpfe) ist ein 2-Draht Wechselsprechtelefon für 2 Taucher. Die Lautstärke ist nur mit einem winzigen Trimmer im Boden des Gerätes (also gar nicht) einstellbar.

Das UT302 ist ein 4-Draht-Telefon für 2 Taucher, bei dem die Lautstärke für jeden Taucher einzeln einstellbar ist. Es gibt ein Adapter, mit dem man einen zusätzlichen Druckkammerlautsprecher anschließen kann. Dieses Telefon ist das Standardtelefon für das Helmtauchgerät DM220/2, hier wird von der Hör- und der Sprechkapsel im Helm jeweils ein Draht mit der anderen Kapsel verbunden, so dass das DM220/2 gewissermaßen ein 3-Draht Telefon ist.

Mit einem entsprechenden Adapter kann das UT302 auch als Wechselsprechtelefon wie das UT300 betrieben werden. Aus einem 2-Draht Wechselsprechtelefon kann man aber leider auch mit einem Adapter kein 4-Draht Duplex Telefon machen.

   










Die beiden Wehrmachtsfotos habe ich im Internet auf der Seite von David Dekker gefunden









Dräger Helmtauchertelefone

Im Laufe der Zeit haben sich etliche Helmtauchertelefone angesammelt, die meisten von Dräger. Mein ältestes Telefon ist ein Wehrmachtstelefon und stammt aus dem Jahr 1944, es hat keinerlei elektronische Verstärkung, einfache Kohlekapseln auf beiden Seiten, damit war die Lautstärke aber so schwach, dass zur Kommunikation kurzfristig die Luftzufuhr abgestellt werden musste, damit der Taucher überhaupt etwas verstehen kann.  

 

 

 

     

  

  

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Dieses Telefon stammt aus dem Jahr 1958 und ist ebenfalls noch ganz ohne elektrische Verstärkung! Dafür ist das Telefon aber mit einem baugleichen Model konferenzfähig, wenn man die Telefone mit dem Verbindungskabel (links im Kasten) zusammenkoppelt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  
 

Hier habe ich in eine alte Telefonbox moderne Technik eingebaut! Der Taucher ist permanent im Lautsprecher und im Telefonhörer zu  hören, zum Sprechen muss der Signalmann die schwarze Taste in der Mitte drücken.

Neue Technik in alter Hülle :)

 

Dieses Telefon ist offenbar in einer Kleinserie gebaut worden, es funktioniert technisch genauso wie das Dräger TS1

  

 

 

 

 

 

Beide Telefone stammen aus den 1960er Jahren und bei diesen Geräten sind die Sprechkapseln transistorisiert, also elektrisch verstärkt, was die Verständigungsqualität deutlich verbessert hat. 

 

 

Drahtloses Tauchertelefon OTS Aquacom STX 101 

Das Telefon funktioniert drahtlos mit Ultraschallübertragung des Tonsignales. Das Telefon wird eingeschaltet durch Einstecken des Schwingers. Es ist darauf zu achten, dass der Schwinger nie am Boden liegen darf, idealerweise etwa auf der halben Wassertiefe. Die Reichweite variiert zwischen mindestens 200 und maximal 3000 mtr.

Der Taucher hat eine Hör- / Sprecheinheit, die Höreinheit wird auf die Spinne einer Interspiro, einer OTS-Vollgesichtsmaske oder auch einer Poseidon Atmosphere geklemmt . Es muss eine Abdeckplatte an der Maske entfernt werden, dort wird das Mikrofon festgeschraubt. Bei diesem Modell hat der Taucher eine PTT-Taste, die er zum Sprechen drücken muss. Wenn er, wie sonst üblich permanent senden würde, wäre die 9Volt Batterie ziemlich schnell erschöpft. Wenn beide Tauchereinheiten gleichzeitig verwendet werden, ist auch eine Kommunikation zwischen den Tauchern möglich.

 


Telefonleinen

Die Leinen für die Helmtaucher sind in der Regel 60 mtr lang und, da sie auch gleichzeitig als Rettungsleine dienen, sind sie unerhört massiv und ca. 30mm stark. Sie haben auf der Seite des Tauchers einen sehr massiven Messingstecker, den es in 2 Ausführungen gibt, entweder mit der Aufnahme für einen 3er Bananenstecker oder die ältere Version mit 4 "Druckknöpfen". Im Helm ist dann die  dazugehörige Sprecheinheit mit jeweils einer Hör- und einer Sprechkapsel untergebracht. Für Wechselsprechtelefonie können beide Kapseln auch parallel geschaltet werden. Auf der Seite des Signalmannes ist in allen Fällen ein dreipoliger Stecker angeschlossen, der in die jeweilige Telefonkiste geschraubt wird. Bei den Telefonkisten mit 2 Anschlüssen ist einer für den Telefonhörer des Signalmannes, der andere dient dazu, zwei Telefone zusammenzuschalten und eine Konferenzschaltung der Helmtaucher zu ermöglichen!

 

120 Meter Schlauch und Leine mit zusätzlichem Tiefenmessschlauch.
 

Die modernen Dräger Telefonleinen gibt es standardmäßig in 50 mtr. und 80 mtr. Länge. Sie können auf KSA Kabeltrommeln mit Schleifringen aufgewickelt werden. Diese Kabeltrommeln haben den Vorteil, dass während des Betriebes, also wenn der Taucher im Wasser ist, Kabel ab- und aufgespult werden kann. Diese Kabeltrommeln verwende ich auch für meine Videokabel.

Die gelben (modernen) Drägerkabel haben alle 4 Leiter, die aber unterschiedlich auf die Steckerkontakte verteilt werden, je nachdem ob das Kabel für 2-Draht Wechselsprechen oder für 4-Draht Duplex Telefonie verwendet werden soll. Es gibt auch noch ältere, etwas dünnere weiße Telefonleinen, die ursprünglich für das Tauchertelefon in der 168er Klappmaske in Verbindung mit dem autonomen PA38 Tauchgerät vorgesehen waren, diese sind in der Regel 50 mtr lang.

Meistens werden die Telefonleinen mit den Luftversorgungsschläuchen mit Tape fest zusammengebunden, je nach Einsatzgebiet habe ich ein Umbilical mit 40 mtr. und eines mit 120 mtr. und mehrere Längen Luftschlauch

An Telefonleinen besteht bei mir, wie man sieht, kein Mangel :)

 

Tauchervideoanlagen

Angefangen hat es damit, dass wir von unserem Boot aus mehrfach vielversprechende Echolotsignale betaucht haben, die sich dann statt des erhofften Wracks als Steinhaufen entpuppt haben. Daher habe ich mir eine Mariscope Kabelkamera besorgt um den Tauchplatz vorher checken zu können. Leider entsprach die Bildqualität und die Handhabung nicht unseren Vorstellungen.

Dann habe ich die erste Videoanlage zusammen mit einem Telefon in einen Koffer eingebaut, aber auch mit diesem Resultat war ich nicht wirklich zufrieden.

Den Durchbruch habe ich erzielt, als ich eine passende Elektronik gefunden habe, die es ermöglicht, das Signal einer Full-HD Kamera darzustellen. Diese Kamera habe ich an einen Berufstaucher verkauft, bei dem sie noch heute im Einsatz ist.

Dadurch ist eine hiesige Berufstaucherfirma auf mich aufmerksam geworden, die sich meine Anlage regelmäßig ausgeliehen hat, da die eigene Videoanlage ausgefallen ist. Diese habe ich dann mit einem nicht unerheblichen Aufwand repariert.

  



ULTRA-HD / 4K - Tauchervideoanlage

Diese Videoanlage kann bis zu 3840x2150 Pixel, also Ultra-HD von 2 Kameras gleichzeitig verarbeiten. Der eingebaute 13,3 Zoll Monitor kann ebenfalls Ultra-HD darstellen, wobei diese Auflösung dannaberram besten auf einem richtig großen Bildschirm dargestellt werden sollte, dafür hat die Videoanlage einen entsprechenden HDMI Ausgang. Allerdings gibt es kaum Videokameras, mit dieser Auflösung, die unter, mit dieser Auflösung, die unter Wasser einsetzbar sind, die meisten Kameras haben 1920x1080 Pixel also Full-HD. Wenn das eingesetzte Tauchertelefon einen Tonausgang hat, kann das Ton-Signal synchron mit dem Video auf der SSD Festplatte aufgezeichnet werden, diese Aufzeichnung kann bei Bedarfauffeinen USB Stick exportiert werden. Der eingebauteeinen USB Stick exportiert werden. Der eingebaute Blei-Gel Akku ermöglicht mehrere Stunden autonomen Betrieb, mit einem geeigneten Netzteil ist ein zeitlich unbegrenzter Betrieb möglich.

 

Ich habe 2 Kabeltrommeln mit jeweils 50 Meter Länge, was normalerweise völlig ausreicht, man könnte das Kabel bei Bedarf auch beliebig verlängern. 

Full-HD Taucher-Videoanlage und Rekorder

Die Videoanlage ist in einem unzerstörbaren Pelicase eingebaut, im Deckel befindet sich ein Monitor. Das Bild kann auch über ein HDMI Kabel an einen großen Monitor oder auf einen Fernseher übertragen werden, die Auflösung beträgt 1920 × 1080, also Full HD bei 30 Frames/sec. Die Kamera kann mit Ton aufgenommen werden, wenn ein entsprechendes Tauchertelefon angeschlossen wird.

In die Videoanlage kann ich Festplatten bis max. 8 TB einbauen, damit könnte man mehrere Tage am Stück aufnehmen, die Akku-Laufzeit ermöglicht autarke Aufnahmen über viele Stunden, bei Einsatz eines Netzteiles ist die Laufzeit praktisch nicht begrenzt. Selbstverständlich ist es möglich, die Videoaufnahmen in einem gängigen Format auf einen USB-Stick zu exportieren. Die Kabellänge ist praktisch nicht begrenzt, mehrere 100 Meter sind möglich, es werden 3 Adern benötigt, besondere Anforderungen an das Kabel, bestehen, außer an die mechanische Belastbarkeit, nicht. Weitere technische Details kann ich jederzeit auf Wunsch mitteilen.

 


Unterwasser-Video-Anlage

mein erster Versuch, unter Wasser ein Kamera einzusetzen! Ich habe den Monitor in ein UW-Telefon eingebaut, man kann den Bildschirm auch in Verbindung mit der Mariscope-Schleppkamera benutzen. Für die anderen Kameras habe ich eine Kabelverbindung mit Schleifkontakten, ich kann also jederzeit während des Betriebes Länge zugeben oder kürzen. Die Kameras habe ich in Lampengehäuse eingebaut, beide sind Farbkameras mit hoher Empfindlichkeit. In dem Lampengehäuse mit dem angebauten Handgriff, war noch Platz für eine aktive LED Beleuchtung, die auch bei dunkler Umgebung noch ausreichend Licht macht. Im Koffer ist eine Buchse vorhanden, damit man das Video abgreifen und auf einem Laptop aufzeichnen kann.



























Mariscope Schleppkamera

Die Schleppkamera (schwarzweiß, 0.5LUX) ist in einem Edelstahlgehäuse eingebaut, das in einem massiven Schlepprahmen hängt. Die Bildübertragung ist kabelgebunden, das 5mm starke Kabel ist kevlarverstärkt und hat eine Bruchlast von über 100 Kg, es dient auch gleichzeitig als Schleppleine. Allerdings bin ich da skeptisch und benutze zusätzlich eine "normale" 8 mm Leine als Schleppleine. Das Signal wird auf einem transportablen 12V Fernseher dargestellt, der auch gleichzeitig die Möglichkeit einer VHS Aufzeichnung bietet. Mit der Kamera ist es möglich in einem akzeptablen Zeitrahmen eine größere Fläche nach Wracks, bzw. Wrackteilen abzusuchen. Die maximale Einsatztiefe beträgt 100 Meter, allerdings reichen uns in der Ostsee 40 Meter Kabel. Wenn das Umgebungslicht nicht mehr reicht, besteht die Möglichkeit eine Beleuchtung über 4 Power-Leds zuzuschalten, die eine ausreichende Helligkeit auch bei absoluter Dunkelheit erzeugen, natürlich hilft das nicht, wenn das Wasser so trüb ist, dass die Sicht unter 1 Meter fällt. Die ganze Einheit ist elektrisch autonom, da ich zusätzlich über eine externe 12 Volt-Versorgung verfüge, die Strom für mehrere Stunden bereit stellt.

Ich habe diese Videoanlage dem Tauchermuseum in Flensburg geschenkt.